Kamerunische und Westafrikanische Küche neu interpretiert
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Diese Woche war es wieder soweit. Ich durfte zum zweiten Mal innerhalb eines Monat als Kochkursleiterin bei der VHS Ludwigsburg meine Koch- und Pädagogische/Didaktische Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei fiel mir gerade letzteres anfangs wirklich sehr schwer.

Anfang März hatte ich bereits die Ehre, meinen ersten Kochkurs zu leiten. Das Thema war dabei Kamerunische und Westafrikanische Küche zum Kennenlernen. Im Rahmen dieses vierstündigen Kochkurses durften die Teilnehmenden mit mir eine kleine kulinarische Reise durch Westafrika zum Mafé / Westafrikanische Erdnuss Sauce unternehmen. Dabei legten wir den ersten Zwischenstopp in Kamerun ein, um ein paar leckere Gewürze mitzunehmen…


Die Gewürze

So wie es der Zufall es wollte, bin ich tatsächlich gerade drei Tage vor dem Kurs aus Kamerun nach Hause zurückgekehrt und hatte selbstverständlich frische Gewürze und ein paar leckere Zutaten aus meiner Heimat mitgebracht. Diese kamen natürlich gleich direkt zum Einsatz . Zuerst wurden alle Gewürze den Teilnehmenden vorgestellt und jede(r) durfte daran riechen und dabei ein paar erste Eindrücke sammeln. Dann wurde unter meiner Anleitung aus dem leckeren Mitbringsel meine leckere Magic Sauce hergestellt. Mit einem Teil der Magic Sauce wurde anschließend das Fleisch mariniert und zum Bräunen in den Backofen gelegt. Wie erwartet waren die Teilnehmenden von der Magic Sauce gleich begeistert. Manche teilten mir mit, sie hätten vorher noch nie so etwas ähnliches gekostet. Umso größer war die Freude, als ich meine mitgebrachten Gläser herausrückte und ankündigte, dass nach dem Kurs jeder eine Portion von dem Rest mit nach Hause nehmen darf.

Während die Hähnchenkeulen im Backofen vor sich hin brutzelten, wurden Karotten, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch geschnitten und die Töpfe für den Mafé auf dem Herd gesetzt. Immer wieder kamen Fragen von den Teilnehmenden und alle beteiligten sich auch fleißig. Hier wurde gerührt, dort aufgeräumt und woanders wieder die Spülmaschine im Betrieb genommen. Es wurde geplappert, gefragt, geflüstert, gelacht und zwischendurch auch von dem leckeren Foléré/Bissap getrunken sowie von den Plantainschips genascht, die wir als Snack während unsere Reise mitgenommen hatten. Wir fühlten uns dabei wie in einer große Familie. Ich fühlte mich für ein paar Sekunden sogar wie noch vor ein paar Tagen, als ich gemeinsam mit meinen Verwandten in der Heimat gekocht hatte. Als der Mafé anfing zu köcheln, machte wir uns an die Beilagen.


Die Beilagen

Vor dem Kurs hatte ich mir Gedanken gemacht was ich zum Mafé servieren soll. Reis oder Kartoffeln? Nein, das ist doch viel zu gewöhnlich! Plantains, Maniok oder Yamswurzeln? Ja, das ist doch viel besser! Am besten gleich alle drei zusammen! Somit gab so viel Auswahl, dass für jeden Geschmack etwas dabei war.

Die meisten Teilnehmenden hatten schon einmal von irgend eine der Beilage gehört, sie jedoch noch nie vorher einmal probieren können. Daher waren alle natürlich sehr neugierig darauf, dies endlich einmal tun zu dürfen. Da dachte ich mir gleich, dass die Wahl gerade dieser Beilagen eine sehr gute Entscheidung war.

Ich führte zuerst vor, wie die Beilagen zu schälen sind und die meisten Teilnehmenden versuchten sich daran dann gleich selbst. Nachdem alles soweit geschält war, wurden die Beilagen mit Hilfe eines Dampfgareraufsatzes gedämpft.


Die Vorspeise

Während die Saucen und Beilagen so vor sich hin köchelten, war es an der Zeit, die Vorspeise zu präsentieren. Diese bereitete ich vorher zu Hause alleine zu, da sonst die Zeit im Kochkurs nicht ausgereicht hätte. Mit der Vorspeise legten wir einen nächsten Halt während unserer kulinarischen Reise ein, diesmal in der Elfenbeinküste mit einem Attiéké Salat. Die Teilnehmenden war von der Vorspeise verblüfft und ich erklärte ihnen noch, wie Attiéké zubereitet wird, nämlich aus der Maniokwurzel, welche wir soeben geschält haben.

Als alle sich mit der Vorspeise schon einmal ein wenig den Magen gefüllt hatten, waren Mafé sowie die Beilagen soweit und jeder konnte sich bedienen. Wir saßen wieder alle gemeinsam am Tisch, erzählten, aßen, lachten und genossen einfach das leckere Essen sowie unsere gemeinsame Zeit, welche wir verbringen durften. Erneut gab es dabei viele Fragen von mir zu beantworten und ich fühlte dabei förmlich die große Neugierde der Anwesenden über die westafrikanischen Küche. Das bereitete mir wirklich sehr große Freude, weil es ja meine Mission ist, den Leuten hier in Mitteleuropa die größtenteils noch unbekannte westafrikanische Küche näher zu bringen.

attiéké Salat

Die Nachspeise

Zum Dessert ging unsere Reise durch Westafrika weiter und wir sammelte von fast überall, wo wir vorbeikamen, frische saisonale Früchte für unseren tropischen Obstsalat. In Ghana ein paar Mangos, in Nigeria, Benin und Togo ein paar leckere Papayas, in Senegal und Mali, Ananas…

Aus diesen leckeren Früchten wurde ebenfalls ein äußerst leckerer Obstsalat hergestellt, welcher zum Abschluss unserer Reise derselbigen noch die Krone aufsetzte. Am Ende waren alle satt, glücklich und vor allem um einige Erfahrungen reicher, zumindest was die westafrikanische Küche anbelangt.


Fazit

Es war ein sehr gelungener Abend mit einem kleinen Wermutstropfen, denn wir hatten vor lauter Freude am Kochen und Schwatzen komplett die Zeit vergessen und dadurch dauerte der Kurs rund eine halbe Stunde länger als ursprünglich vorgesehen. Der Hausmeister war davon natürlich nicht “amused”, aber er ließ sich glücklicherweise von unserer wirklich hervorragenden Stimmung anstecken und hat uns schnell verziehen.

Der zweite Kochkurs fand dann vor Kurzem (Ende März) statt, unter dem gleichen Thema sowie in denselben Räumlichkeiten. Dieses Mal jedoch mit anderen Teilnehmenden und auch der Ablauf wurde von mir ein wenig verändert bzw. optimiert. Schließlich lernte ich beim ersten Mal bereits einiges dazu. Die Stimmung war dabei genau so gut. Dieses Mal lief auch zeitlich alles wie geplant. Auch meine Pädagogische/Didaktische Fähigkeiten konnte seit dem letzten Kochkurs verbessern. Zuerst das, dann dies und danach dieses… , alles lief wie am Schnürchen.

Wir wurden sogar überpünktlich fertig. Am Ende waren wir genauso satt, glücklich und sogar ein bisschen schlauer als nach dem ersten Kochkurs. Es hat mir und ich glaube auch allen anderen Beteiligten unheimlich viel Spaß gemacht und es war mir eine große Ehre, mit so netten Leuten zusammenzuarbeiten zu dürfen. Ich freue mich jetzt schon auf die hoffentlich noch zahlreichen gut besuchten Kochkurse!


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